Beim Gemeindebau dreht sich ja vieles ums Geld. Aber mal ganz abgesehen vom Budget, was hat Gott mit der jeweiligen Gemeinde vor? Mit unserem neuen Format „Gemeindebau-Werkstatt“ bieten wir Interessenten eine Plattform, um sich vordergründig mit der Vision und dem Auftrag ihrer Gemeinde zu beschäftigen. Das passiert im Rahmen unserer deutschlandweiten Bauseminare, wie zuletzt bei unserem Gastgeber C3 Church in Hanau.
Mit einem klaren Auftrag größer denken und mehr bewegen
Aus ganz Deutschland reisten 50 Teilnehmer aus zwölf verschiedenen Gemeinden zur Gemeindebau-Werkstatt an. Der Pastor der gastgebenden C3 Church in Hanau, Manfred Schwarzkopf, inspirierte und motivierte uns alle enorm mit seinem engagierten Vortrag. Sein großer Vormittags-Impuls: Die moderne Gemeinde.
Auch forderte ich mit meinem Referat die Teilnehmer heraus: Wenn man ein Grundstück oder Gemeinderäume anvertraut bekommt, die attraktiv sind und eine entsprechende Größe haben: Welcher Auftrag ist damit verbunden? Wie kann man diesen Auftrag zum Dreh- und Angelpunkt des ganzen Vorhabens machen? Wie ist es möglich, die Gemeindemitglieder auf diesen Weg mitzunehmen und dabei zu vertrauen, dass die finanziellen Mittel kommen?
Ein Beispiel: Die moderne, gastfreundliche Gemeinde
Manfred Schwarzkopf sprach über die moderne Gemeinde am Beispiel der C3 Church, die sich auch in dieser Hinsicht noch mehr positionieren und weiterentwickeln möchte. Seine Gemeinde ist stark an Gästen und suchenden Menschen orientiert. Gastfreundschaft spielt demnach eine große Rolle, was sie auch mit ihrem Neubau zum Ausdruck bringt. Letztes Jahr war endlich Einweihung. Bis dahin musste allerdings ein langer, steiniger Weg beschritten werden. Auch brauchte es viel unternehmerischen Mut und Ausdauer.
Um ansprechende Gottesdienste für die junge Generation und Kirchenferne zu gestalten, ist der Fokus der C3 Church auf eine exzellente Bühne und Bühnentechnik gerichtet. Der abgedunkelte Saal mit Kinobestuhlung fasst 400-450 Personen. Lightshows samt Nebelmaschine und natürlich die entsprechende Musik sorgen für ein modernes Ambiente. Zwar sind die Gottesdienste veranstaltungsorientiert, sie enthalten jedoch immer eine klare biblische Botschaft. Junge Leute, die mit Kirche sonst nichts zu tun haben wollen, sind dann oft völlig platt.
„Pläne wieder einstampfen. Ganz neu und größer denken.“
Natürlich geht es darum, dass jede Gemeinde ein ganz eigenes Konzept zu ihrer Vision entwickelt. Wir durften miterleben, wie einige der Teilnehmer auf völlig neue Gedanken kamen. Ihre Reaktionen zeigten, dass sie von den Impulsvorträgen und Workshops gleichermaßen angetan, aufgewühlt und herausgefordert waren. Teilnehmer aus einer Gemeinde, die ihre Umbaupläne mehr oder weniger schon in der Tasche hatte, offenbarte mir in der Pause: „Jetzt werden wir alles wieder einstampfen und ganz neu und größer denken.“
Zeit für vertiefende Detailfragen
Der Nachmittag hatte dann eher Werkstatt-Charakter: Parallel laufende Workshops boten die Möglichkeit, zumindest zwei verschiedene Themen zu vertiefen:
1. Architektur/Innen-Architektur/Innengestaltung u. a. mit unserer Architektin
2. Akustik im Saal und Veranstaltungstechnik: Licht, Ton, Bühne usw.
3. Finanzierung und Fundraising
4. Organisation: Bauausschuss, Eigenleistung, Termin- und Kostenplanung
Unsere klassischen Gemeindebauseminare gibt es weiterhin
Der Erfolg unserer ersten Gemeindebau-Werkstatt ermutigt uns, ähnliche Veranstaltungen eventuell zweimal im Jahr als Ergänzung zu unseren klassischen Seminaren anzubieten. Die herkömmlichen Bauseminare vermitteln Laien in Leitungsfunktion einer Gemeinde, Pastoren und Mitglieder von Bauausschüssen ein gewisses Grundwissen. Sie erfahren dort genauso, was beim Planen, Bauen und Realisieren von Gemeindezentren zu beachten ist, wie auch Wissenswertes über Bauweise und Architektur.
Mit einem klaren Blick für die eigene Vision nach Hause
Bei der Gemeindebau-Werkstatt steht vor allem das visionäre Gemeindeentwicklungs-Konzept im Vordergrund. In den Workshops kann man sich danach in Kleingruppen tiefes Detailwissen aneignen. Dieses Angebot nahm auch eine Delegation von fast zehn Leuten einer Gemeinde in Gießen an. Ermutigt und inspiriert, weiter groß zu denken und nicht stets das Budget als limitierenden Faktor zu sehen, verließen sie unsere Veranstaltung. Sie hatten wieder einen klaren Blick für ihre Vision gewonnen und Mut gefasst, wirklich Großes zu wagen!