Auf der Bertelsdorfer Höhe ist man dem Himmel schon ein bisschen näher. Vor allem, weil auf der höchsten Stelle Coburgs ein erstaunliches Gemeindezentrum entstanden ist. Mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt, das Umland sowie auf die berühmte Veste Coburg. Allein durch dieses neue Gebäude am neuen Standort und die Neugier die damit verbunden ist, kommen neue Besucher in die Gemeinde der freien evangelischen Gemeinschaft Coburg. Das hat mir kürzlich erst Matthias Stegner, der Gemeindeleiter der freien evangelischen Gemeinschaft Coburg e.V., berichtet.
Die Gemeinde bewies großen Glaubensmut
Es war ein schönes Erlebnis, am Sonntagmorgen zur offiziellen Einweihungsfeier in Coburg anzukommen und hochzuschauen auf das neue Gemeindezentrum, wie es da so leuchtete in der Sonne. Auch von außen ist es ein besonderer Baukörper geworden, weil wir den Saal komplett in einer Holzverschalung mit einem Vorvergrauungsanstrich realisieren konnten. Das Grau und die Verschalung geben ihm einen markanten Charakter. Bewusst ist er nicht kühl oder sachlich gehalten, wie es Putzfassaden oftmals sind. Dadurch bekommt das Gebäude Atmosphäre, auch von außen.
Seit zehn Jahren bereits war die Gemeinde am Planen, wie sie sich vergrößern und aus der Coburger Innenstadt herauskommen können. Lange auch suchte sie die Finanzen zusammenzubringen. Die Gemeindeleitung wagte es schließlich, groß zu denken. Obwohl das Budget eng war, achtete sie bei bestimmten Themen auf Qualität – etwa bei der Großzügigkeit der Grundrisse wie auch bei der Innengestaltung. Diese Haltung spiegelt sich nun im ganzen Gemeindezentrum wieder. Architekten, Leute vom Bauamt oder Fachleute, die schon dort waren – alle lobten die außergewöhnlich gute Atmosphäre.
Zwei weitere Besonderheiten: Das großzügige Foyer und die multifunktionalen Räume
1. Das Foyer ist zum einen weitläufig, hell und mit viel Holz ausgestattet – etwa mit einer Rippenholzdecke, die auch akustische Vorteile hat. Zum anderen ist es von der Fläche her fast so groß wie der Saal, der auf etwa 350 Personen ausgelegt ist. Alles zusammen schafft eine angenehme, großzügige Atmosphäre. Der Trend geht ohnehin zu immer größeren Gemeinschafts- und Begegnungsflächen. Und weg von den beengten Foyers, die gerade einmal die Hälfte des Saales ausmachen oder Windfang-Charakter haben wie man das in alten Kirchen gewohnt ist.
2. Alle Räume sind multifunktional gestaltet, wodurch ganz viele Nutzungsmöglichkeiten entstehen. Beispielsweise kann man den Multifunktionsraum in drei Gruppenräume aufteilen. Ebenso bieten sich die Jugend- und Kinderräume nun auch für Besprechungen und Seminare an. Und der Gottesdienst-Saal dient zudem als Ort für Veranstaltungen, die weit über das Gemeindeprogramm hinaus gehen und soll dafür auch zur Verfügung gestellt werden.
Das Zentrum: Eine Bereicherung für die Stadt Coburg
An der Vision der Gemeinde hat mich begeistert, dass das Gebäude ein Zeichen für Gastfreundschaft setzen soll. Denn in Coburg gibt es keinen vergleichbaren Saal, der für 300 bis 400 Personen geeignet ist. Neben der großen Stadthalle sind die anderen Räumlichkeiten für nur ca. 200 Personen konzipiert.
Nun sollen auch außerkirchliche Feste, Feierlichkeiten und Konzerte sowie Veranstaltungen im Bereich Bildung, Jugend und Senioren in der Versammlungsstätte stattfinden. Der Gemeinde ist es wichtig, dass auch Menschen dieses Gebäude betreten, die sonst keinen Fuß über die Schwelle einer Kirche setzen würden. So werden Berührungsängste abgebaut.
Mutig auch in Sachen Energie
Ein weiterer wesentlicher Punkt zeugt von der Entschlossenheit der Gemeindeleitung: Das Gebäude sollte nachhaltig und energiesparend sein. Dies führte zum Entschluss, neben der klimaschonenden Holzbauweise einen KFW 55 Niedrigenergiestandard mit Wärmepumpe und zusätzlicher Dämmung zu realisieren. Dieser Entschluss war zwar mit höheren Investitionen und mehr Aufwand verbunden, durch die Fördermittel der KFW konnte die Gemeinde allerdings die Mehrausgaben mehr als kompensieren. Dadurch hat es sich gerechnet. Sie profitieren nun künftig von den niedrigen Energiekosten. Und haben ein absolutes Vorzeigeobjekt auch in Bezug auf die Ökobilanz, weil es abgesehen vom Holzbau auch extrem energieeffizient ist.
Angesichts der Vision dieser Coburger Gemeinde geht mir das Herz auf
Sie haben aus ihren Räumlichkeiten einen Ort gemacht, an den Menschen einfach kommen können und dort sein dürfen. Ein Ort, wo sie die Liebe Gottes und die Gastfreundschaft seiner Kinder erfahren können. Jesus spricht ja in der Bibel vom Hochzeitsmahl das er für uns bereitet hat. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ich bei der Einweihungsfeier im neuen Gemeindezentrum der feG Coburg einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen konnte.